Sozialer „Ungehorsam“

Die subtile Rebellion, die sich zunächst geistig, aber immer sichtbarer auch konkret über das Zeitgeschehen und die gesamte Welt spannt, ist unaufhaltsam. Sie führt den Menschen in ein ganz natürliches Stadium Sozialen Ungehorsams. Wenn in der Zeitgeschichte Paradigmenwechsel anstehen, dann wird das mit sozialen Verwerfungen, Auflösungserscheinungen und zunehmend von einem Sozialen Ungehorsam gegenüber einer zu konservativen und in alten Paradigmen feststeckenden Obrigkeit flankiert. Die überschrittenen Strukturen und Machtverhältnisse sind zu durchbrechen.

In der Individuation erreicht der Mensch heute ein Stadium, in dem er nicht mehr gewillt ist, über sich und seine Zukunft in einer widersinnigen Manier entscheiden zu lassen. Die erdrückenden Fakten der sich in Richtung Exodus entwickelnden Umwelt und dramatisch zunehmende soziale Ungerechtigkeit, gepaart mit einem immer grösseren geistigen Vermögen, speziell in den jüngeren Generationen, lässt überhaupt keine andere Möglichkeit mehr. Wenn die verkrusteten Ideologien und verselbständigten Systeme keinen Spielraum für Fortschritt und einen grundsätzlichen ideologischen Wandel erlauben, was bleibt Individuen noch, als sich abzuwenden und alternative Wege zu gehen. Schon allein aus einem natürlichen, instinktiven Bedürfnis nach Selbsterhalt heraus, werden sich diese Strömungen verstärken. Zwangsläufig wird sich das zu einer globalen Bewegung mit einer derart grossen Vehemenz und Dynamik auswachsen, dass die alten Paradigmen und die sie stützenden, konservativen Kräfte überwunden werden. Denn die Probleme besitzen eine globale Grössenordnung. Im Prinzip fechten die Menschen in regionaler und nationaler Grössenordnung globale Probleme aus. Sie werden solange nicht gelöst werden können, bis sie auf globaler Ebene gelöst worden sind.

Natürlich existieren verschiedene Möglichkeiten, um die natürliche Entwicklung voranzutreiben. Was viele Menschen versuchen ist ein Kampf, mit physischen und mit Mitteln der Kommunikation ausgetragen. Sie gehen auf die Strasse und demonstrieren. In jüngster Vergangenheit waren diese Bemühungen nur bedingt von Erfolg gekrönt. Die Machtstrukturen sind weltweit so einzementiert, dass Gruppen von Individuen, ja selbst ganze Gesellschaften, kaum eine Handhabe gegen ideologisch fixierte Staatsapparate haben. Auch dies erscheint fast schon normal im Veränderungsprozess, die Fronten scheinen sich zu verhärten. Konservative kämpfen gegen progressive Kräfte an und verschleppen notwendige Veränderungsprozesse, wodurch der Handlungsdruck insgesamt immer weiter steigt. Anstatt die Situation wirklich zu lösen, verstrickt man sich immer weiter in einem ablaufenden Arm der Zeitgeschichte.

Die gegenwärtige Situation deutet eindeutig auf einen transzendentalen Entwicklungsschritt hin, den die Menschheit als Kollektiv gehen muss. Dabei geht es darum von Grund auf neue Lebensregeln und ein höheres Verständnis vom Dasein auszubilden. Die alten Paradigmen erweisen sich deshalb als nicht mehr tragfähig, weil ihre Tage gezählt sind. Ziehen wir die explodierenden technologischen Entwickungen mit in die Analyse ein – was sollte denn geschehen, als ein Paradigmenwechsel, der das Leben auf Erden von Grund auf erneuert und das bewusste Dasein transzendiert.

Es herrscht Welten | Wandel | Zeit. In der Entwicklung wird eine dystopische Zeit durchlebt, damit sich bewusstes Leben im Metamind stabilisiert.