ZUKUNFT BEDEUTET WECHSEL DER PERSPEKTIVE
Die Welt erlebt einen Paradigmenwechsel. Wer sich öffnet, neue Fragen stellt und sich neue Perspektiven erlaubt, kann Veränderung als Chance begreifen. Überschrittene Ansichten und Haltungen aufzugeben schafft neuen Raum. Alternatives Denken eröffnet neue Möglichkeiten. Veränderung führt in die Erweiterung des Lebens.
Es gilt, vermeintliche geistige Komfortzonen hinter sich zu lassen.
Reisen macht es leicht, die Perspektive zu wechseln.
Anfang 2020 war ich mit dem Fahrrad in Laos unterwegs. Was mich am meisten berührte, waren die vielen Kinder. Materiell unterversorgt, mit einer mangelhaften Schulbildung und keiner realistischen Perspektive auf ein modernes Leben, sind sie die Kehrseite der im Übermaterialimus psychisch zunehmend darbenden westlichen Gesellschaften.
Sehr vieles, was vom Menschen verursacht wird und den Gang der Welt maßgblich bestimmt, ist rational höchst unschlüssig: Dass an allen Enden der Welt Kinder hungern; dass Tropenwälder für Gummiplantagen, Rinderfarmen oder Mais zur Energiegewinnung vernichtet werden; dass Kindersklaven die Rohstoffe für das Funktionieren der modernen Welt mit bloßen Händen tief aus der Erde graben. Nur, damit das nächste Gimmick im SUV noch überflüssiger wird; dass der Durchlauf an Einwegprodukten mit fingiert sinkender Lebensdauer noch höher, der abstruse Konsumrausch noch maßloser, die Gewinne Weniger noch ausufernder werden können; dass die Ablenkung in Soap und Social Media noch abhängiger machen darf und die Penetration abstumpfender Werbung und gleichgeschalteter Medien immer noch inspirationsloser wird. Der geheiligte Glaube vom Wohlstand führte vielerorts dazu, dass Menschen inmitten materieller Übersättigung seelisch nicht weniger darben als jene, die nebenan in Armut verkümmeren müssen.
Luxuskarrossen verpesten überall die Luft, die man an erschreckend vielen Orten längst schon nicht mehr ohne ernsthafte gesundheitliche Risiken atmen kann. Und selbstverständlich sammelt sich auch an Asiens Stränden der Müll, nicht nur in den Müllkontinenten, die in den Ozeanen treiben, gerne auch bedruckt in deutscher Sprache. Gut ist, dass es zumindest noch Wasser aus der Plastikflasche gibt. Der cosmopolitische Lebensmittelkonzern lässt grüssen. Viele Flaschen treiben auf dem weggestauten Rinnsal, das vom stolzen Mekong River noch verblieben ist, in Richtung Ozean.
Zwischenzeitlich sollte der Mensch entwickelt genug sein zu erkennen, dass ein gesundes Leben auf Balance gegründet ist. Und dass Balance keine Konstante, sondern ein jeweils temporär begrenzter Zustand ist, der sich mit dem Gang der Entwicklung der Welt ständig verändert.
Die Innenansicht, aus der der deutschsprachige Mainstream auf die Welt blickt, ist bequem und ignorant. In einer globalisierten Welt, in der Exportweltmeister zu Lasten anderer überproportional profitieren, wird es höchste Zeit, nüchtern in den eigenen Spiegel zu blicken. Denn die Verhältnisse ändern sich immer noch schneller. Es gilt zu befürchten, dass man das, was man sät, auch ernten wird.
Noch immer nicht bemerkt? – Die Prognosen fallen höchst ernüchternd aus!
BRAINWASHING
Die Gesellschaft zwingt dem Heranwachsenden 15 Jahre Bildung auf. Wenig Zeit bleibt daneben frei für Sport oder das Spiel im Wald. Es sind ideologisch konditionierte Inhalte, die unter Zwang vermittelt werden. Kinder, dicht gedrängt in einen Alltag, der an High Performance eines Managers erinnert. Fremdbestimmt im Takt der präformatierten Notwendigkeit. Die allgemeine Schulpflicht sieht keine Möglichkeit für alternative Wege vor. Lehrpläne vermitteln die gängige Doktrin. Jeder Mensch, der eine Schule besuchte und in einer Gesellschaft kultiviert wurde, ist mehr oder weniger in ihre jeweiligen Haltungen und Wertesysteme eingepasst. Das geschieht hierzulande genauso wie in den Vereinigten Staaten, Russland, China, Indien, wie in einem extremistischen Gottesstaat oder in einer indigenen Gemeinde irgendwo im Busch. – Zunächst wird ein Heranwachsender ideologisch und kulturell sozialisiert. In der Regel erst viel später beginnt er sich zu fragen, was seine identische Wahrheit und Rolle inmitten eines kollektiven Geistigen Durcheinanders ist.
Wie massiv dieser Eingriff ist, bemerkt ein Mensch manchmal dann, wenn er der Heimat einmal für eine längere Zeit den Rücken kehrte und genügen Distanz aufbauen konnte. Wenn er feststellt, dass andernorts das Prinzip ähnlich funktioniert, lediglich die dort vermittelten Inhalte anders beschaffen sind. Erst hier kann er bemerken, wie sehr er selbst in seinem Denken das Produkt von Vorurteil und Ideologie geworden war. Er kann die unterschiedlichen Ideologien gegenüberstellen und damit beginnen sich selbst zu fragen, was tatsächlich sinnvoll ist.
Er kann nach einer umfassenderen Wahrheit fahnden. Und damit beginnen herauszufinden, was er selbst jenseits des Dickichts aus kollektivgeistiger Prägung ist. Er kann nach seinem eigenen Wesen Ausschau halten und Glaubenssätze und Haltungen aufgeben, die er einmal unbewusst übernommen hatte.
Er kann die Chance ergreifen, er selbst zu sein. Diese Chance ist so groß wie der Wandel, dem das Leben auf der Erde unterliegt. Der Wandel der Perspektive begründet den Aufstieg seiner Selbst.
EINE NEUARTIGE WIRKLICHKEIT KOMMT IN SICHTWEITE – WÄHREND DIE GEGENWART SCHON LÄNGST NICHT MEHR ZU RETTEN IST.
BEWEGUNG IST DIE NATUR DER DINGE
Technologie und Umwelt, Gesellschaft und Systeme, der Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis und des menschlichen Bewusstseins – das Leben springt insgesamt auf ein höheres Niveau. Das Leben auf Erden transzendiert.
Der Mensch wird zum Zeugen einer außergewöhnlichen Entwicklung. Noch nie im Verlauf der Zeitgeschichte war es möglich, die Entwicklung des Lebens so direkt und in einem so großen Spektrum zu erfahren. Wie niemals zuvor sind Individuen frei, sich weit über sich hinaus weiter zu entwickeln. Es sind goldene Zeiten für jene, die die Dynamik der Ereignisse für sich selbst nutzen können, um ihr Wesen zu entfalten und ihr Dasein zu transzendieren.
Sollte das Leben auf Erden bis zum Ende des Jahrunderts nicht ausgelöscht sein, werden Wesen in ein Museum gehen, um den heutigen Homo Sapiens retrospektiv als eine niedere Lebensform zu betrachten. Sie werden auf eine noch relativ primitive Welt zurückblicken und Schwierigkeiten damit haben, die Niederdimensionalität des Lebens nachvollziehen zu können. Ob der erschütternden Dimension der Verfehlung im menschichen Handeln werden sie sich ungläubig die Augen reiben.
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Alle Bereiche des Lebens werden transzendiert – das Leben tritt mittels menschlicher Innovationskraft über das bekannte Spektrum des menschlichen Dasein hinaus:
TECHNOLOGIE & UMWELTGESELLSCHAFT & SYSTEMSINN & BESINNUNGINDIVIDUATION