Ein WeltReiseLeben

Wir Menschen sind überwiegend visuell veranlagt. Leicht und spontan erfassen und verarbeiten wir das Leben über die zentrale Schleuse unserer Wahrnehmungen, unsere Augen. Mit dem Beginn unserer irdischen Existenz werden wir maßgeblich durch äußere Erscheinungen und das, was wir ihnen zusprechen, geformt. Das menschlich bewusste Leben ist überwiegend ein Leben in Bildern und durch Bilder. Selbst unsere Vorstellungen und Träume produzieren und projizieren wir in Bildform, um sie an den Erscheinungen der Umwelt, die wir die Realität nennen, zu prüfen, zu bewahrheiten oder zu verwerfen. Wir erleben und beleben unser Dasein durch Bilder, durch farbenfrohe und dynamisch nuancenreiche Töne, gefasst in ein bescheidenes Spektrum des Lichts.

Weil meine Reisen nicht nur Reisen durch die Welt der Gedanken, sondern vor allem auch Reisen durch die irdische Welt und ihre Veränderung sind, ergänze ich hin und wieder meine Website mit neuen Impressionen von der Oberfläche des Lebens.

Sie verraten Geschichten über die Herrlichkeit und tragen mich durch den Wandel der Zeiten. Obwohl sie bereits in dem Moment vergangen waren, in dem sie aufgenommen wurden, leben und verändern sie sich mit mir und jedem Betrachter. Sie sind selbst lebendig geworden, erzählen Geschichten und beleben Sehnsüchte. Wie wir selbst sind Bilder Zeitzeugnisse – es sind Momentaufnahmen unserer Träume, Abbilder der einen Welt, die niemals gleiche Bilder hervorbringen, und deren Vielfalt niemals vollständig in Bilder gebannt werden wird.

Schaue ich sie mir hin und wieder an, beglückt mich jedes Mal wieder eine demütige Dankbarkeit. Schöne Episoden sind es, die mir die Ewigkeit zum Erleben anbietet. Es sind nicht nur Bilder plakativer Fassaden oder gärender Naturschauspiele. In Ihnen zeigt sich der Fluss des Lebens, die Nüchternheit inmitten einer allumfassenden Gotteswelt. Gott offenbart sich uns überaus freimütig – in unserem, seinem Glanz der irdisch-wechselhaften Anmut.

Allein für den Genuss, in Bildern und durch Bilder gelebt und erlebt, durch sie voller Bewusstsein Erfüllung erfahren zu haben, wird der irdische Tod einmal lohnen; – gehen wir doch der Substanz entgegen, die hinter allen Bildern steckt. Mitsamt unserer Selbst werden wir einmal bewusst über das Abbild aller Welt und uns selbst hinaustreten. Die Illusion der Bilder wird Platz machen für nächste Kapitel der Weite.

Noch sind wir hier, um Abbilder zu formen, Abdrücke in die Zeit zu stempeln. Mitsamt aller Bilder sind wir selbst die Abbilder einer scheinbaren Vergänglichkeit. Im Blick in die Welt sehen wir uns selbst in die Augen.

Sicherlich werden Bilder, in der Form, wie wir sie kennen, im Verlauf der Zeit in den Hintergrund treten und komplexeren Formen und umfangreicher dimensionierten Strukturen weichen. Die Evolution kennt keinen Stillstand. Doch sicherlich wird einst alles Glück aller Bilder, in der Ewigkeit vermengt und gestärkt, wiederkehren und auf uns zurückfallen. Aus den Schatten, zumeist noch tief verborgen in all dem vagen Schimmer vor unserem Geist, sollten wir selbst einmal hervortreten. Sind es doch die Bilder, die sinnlichen Erfahrungen, die sie mit sich bringen, die uns den Weg zu uns selbst möglich machen. Mit ihnen finden wir nicht nur uns – versammeln wir dabei doch alle Weite in die Spektren unseres bewussten Seins.

In erfüllter Dankbarkeit werden wir einst auf die Bilder sehen, in denen wir hier Leben. Längst werden wir dann über all die Bilder in ein höheres Format emporgestiegen – Dankbarkeit und Demut ob all der Schönheit und Wunder uns ein Wesenszug geworden sein.

Die eine Welt ist die unsere Geworden. Im Herzen alle Schatten geborgen. Die eine Welt ist licht geworden, wie wir lichte Wesen auf den Wogen.